Theater der Grausamkeiten [5]

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Artaud ist der Ernstfall. Er hat die Literatur der Polizei entrissen, das Theater der Medizin. Heiner Müller

 

als ich spät abends auf die Strasse trete wird mir schnell
klar dass ein Körper der in die Nacht eintaucht Chaos
hervorbringt / vor ein paar hell erleuchteten
Displays erkenne ich schemenhaft in sich verkeilte
Silhouetten / junge Paare verdrehen ihre Arme und
während es zu regnen beginnt ((ein schwarzer Regen zum
äussersten Glanz des Mondes)) tragen andere auf ihren
Schultern ein Klavier über die Alpen / vollkommene Maße
((kinematische Bewegungen und Tendenzen)) einer Migration

aufrecht im Wüten und der Langeweile ((den Schmähungen aus
Verbitterung)) der Öde der Kapitalzirkulationen / bewahren einige
immer noch ihr Wissen argwöhnisch unter ihren Fäkalien auf

dass die Bezeugungen von Vernunft & Ausgleich, freien Grenzen
& Bildung für alle bloss ein Fake waren & wir unendlich töricht
gewesen sein müssen jemals daran geglaubt zu haben / ich meine:
feige und schäbig; einen Widerspruch aufzulösen ist ein Verbrechen

das unablässige Ausschwitzen meines Zorns / ein inneres Feuer
das sich selbst verbrennt & einen beissenden Film hinterlässt,
einen Juckreiz wie eine Ansammlung roter Ameisen unter
der Haut / & schliesslich die Dringlichkeit unter dem Andrang
ihrer Reize leidet

jedes unserer eingespeichelten Worte wird von den Kadavern
einer financierten Rechtsprechung aufgezeichnet / entlang
eines ziemlich lästigen Quietschens dass sie für das Verglimmen
eines Zünders halten, dem Tatbestand einer vorbereitenden
Handlung / entlang dieser unheilvollen stets wiederkehrenden
schweinischen Dummheit

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