Die vorläufige Vereinzelung der Revolution, die Notwendigkeit, den Kampf allein weiterzuführen, sich selbst zu erhalten und zu verteidigen, sich zu verschanzen vor dem von außen andrängenden Feind, zwang auch die Kunst in eine Position, in der es drum ging, jedes Werk als soziale Waffe zu gebrauchen . . .
SUHRKAMP
ERSTE AUFLAGE 2016
Herausgegeben mit einem editorischen Nachwort von Jürgen Schutte
Der Roman Die Ästhetik des Widerstands, erschienen zunächst in drei Bänden, ist zu einem Kultbuch geworden. Peter Weiss gelingt eine erzählerische Synthese der politischen und ästhetischen Strömungen des 20. Jahrhunderts: Er entfaltet eine Ästhetik, die Widerstand gegen jede Art der Unterdrückung ist und zugleich dem Widerstand eine Ästhetik einschreibt, die ihn vor jeder Dogmatik bewahrt. Die Neuausgabe versucht durch eine Kombination zwischen der Frankfurter (1975ff.) und der (Ost-) Berliner Ausgabe (1981ff.) der Intention des Autors am nächsten zu kommen.
Was erzählt der Roman? Er beginnt im September 1937 in Berlin. Der Erzähler gelangt über die Tschechoslowakei,wo seine Eltern ansässig sind, nach Spanien und nimmt teil am bewaffneten Widerstand, bis zum September 1938, dem Zusammenbruch der Republik. Danach geht er nach Paris, rettet sich schließlich nach Stockholm. Dennoch bleibt der Widerstand sein Vermächtnis. Die Ästhetik desWiderstands endet in Berlin, für viele in den Hinrichtungsstätten des »Dritten Reichs«.
Peter Weiss, geboren am 8. November 1916 in Nowawes bei Berlin, starb am
10. Mai 1982 in Stockholm.